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Kritik an Davis Cup-Reform

Die Pläne des Weltverbandes ITF, den Davis Cup neu aufzustellen, stoßen auf heftige Gegenwehr. Zahlreiche Funktionäre und ehemalige Spieler äußerten sich kritisch über die Pläne, einen „World Cup of Tennis“ zu veranstalten.

Neuer Modus umstritten

ITF-Präsident David Haggerty, der bereits in der Vergangenheit mehrmals versuchte, das Stiefkind Davis Cup zu reformieren, will das Turnier gründlich ändern. Konkret geplant ist das Abschaffen des bisherigen Modus von Heim- und Auswärtsspielen an festgelegten Terminen unter der Tennissaison. Stattdessen plant Haggerty eine Turnierwoche zum Saisonausklang im November, die zunächst in Asien stattfinden soll. Das ganze will Haggerty mit Hilfe von massiven Staatssubventionen vor Ort finanzieren. Auf Twitter hat man bereits einen Teaser für die kommende Reform gepostet.

Dieser „World Cup of Tennis“ soll aus 18 Nationen bestehen, nach einer Gruppenphase wird im KO-Format der Weltmeister ermittelt. Bei diversen Nationalverbänden stoßen die geplanten Neuerungen allerdings auf Ablehnung. Über die Notwendigkeit einer Reformierung des bei vielen Topspielern nicht besonders beliebten Davis Cup herrscht Einigkeit. Die Unterbrechungen im ATP Kalender sorgen immer wieder für Kritik von Spielerseite. Die Art und Weise, wie die Reformierung nun umgesetzt werden soll, ist aber äußerst umstritten.

Da weder der Spielerrat der ATP-Profis, noch die wichtigen Verbände eingebunden wurden, spricht ein europäischer Verbandschef davon, dass die ITF „die Seele des Davis Cup still und heimlich verkauft“ habe. Auch aus Deutschland hagelt es Kritik, DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff fordert sogar die Abwahl von Haggerty und bezeichnet den geplanten Modus als „Wettbewerb nach Schaukampf-Muster“. Die ehemalige Nummer eins der Welt, Jewgeni Kafelnikow, zeigt sich ebenfalls wenig erfreut. Die von Haggerty geplante Reform habe „nichts mit dem Davis Cup zu tun“, sondern würde dem Bewerb seine Tradition und Seele nehmen.

Kein Konzept für Fed Cup

Kritisiert wird auch die Tatsache, dass der ITF sich offenbar lediglich auf einen Plan für den Nationenbewerb der Herren konzentriert. Ursprünglich hatte Haggerty beabsichtigt, ein gemeinsames Saisonfinale von Herren und Damen zu veranstalten, wovon nun aber keine Rede mehr ist. Mit Ironie reagierte ein anonymer ATP-Funktionär, der sagte, dass an Haggerty vor allem die Geschwindigkeit bemerkenswert sei, mit der er seine Pläne ändert. Die Reform des Davis Cups dürfte also weiter eine komplizierte Angelegenheit bleiben.

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