Novak Djokovic und Rafael Nadal haben die ATP Tour in der vergangenen Dekade dominiert. Die beiden Ausnahmekönner lieferten sich unzählige packende Duelle. Bis heute ist vor allem ein Match in Erinnerung: das legendäre Finale bei den Australian Open 2012. Das Spiel gilt als eines der besten der Tennisgeschichte. Tennis Wetten liefert einen Rückblick auf einen außergewöhnlichen Tag in Melbourne.
Die Ausgangslage
Bereits Ende der 2000er war klar: wenn jemand die Phalanx von Nadal und Roger Federer brechen kann, dann Novak Djokovic. 2011 gelang dem Serben dann der endgültige Durchbruch. Er gewann drei Grand Slam Turniere und stieg zur Nummer 1 der Welt auf. Besonders mit den Australian Open verband Djokovic von Beginn an eine besondere Beziehung. 2008 hatte er dort seinen ersten Major Titel gefeiert, drei Jahre später begann sein Siegeszug über die Tour. Melbourne war schon damals ein spezieller Platz für den „Djoker“.
Rafael Nadal war zu diesem Zeitpunkt schon ein globaler Superstar. Der Spanier hatte Federer als den bestimmenden Spieler der Tenniswelt abgelöst. Vor den Australian Open 2012 hielt Nadal bereits bei zehn Grand Slam-Triumphen. In Melbourne hatte der Mallorquiner 2009 den Titel eingefahren. In der Saison 2011 unterlag Nadal seinem serbischen Kontrahenten gleich sechs Mal in Folge in einem Endspiel – der Topstar brannte auf Revanche.
Verhaltener Saisonstart
Bis zum ersten großen Saisonhighlight hielten sich Djokovic zurück. Nach der unglaublichen Vorsaison, wo sich der damals 24-jährige in die Rekordbücher eintragen konnte, ließ er es Anfang 2012 ruhig angehen. Bis zum Beginn der Australian Open verzichtete der Serbe auf einen Turnierantritt. Weder in Brisbane, noch Sydney oder Auckland war Djokovic am Start. Damit kam der Superstar zwar ausgeruht, aber auch mit einem kleinen Fragezeichen nach Melbourne.
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Nachdem Nadal im Dezember noch Teil des siegreichen Davis Cup-Teams gewesen war, begann auch er die Saison eher unscheinbar. Einzig bei den Qatar Open ging der Spanier an den Start. Dort kam im Halbfinale gegen Gael Monfils das Aus in zwei Sätzen. Der volle Fokus galt für Nadal den Australian Open. Nach dem Sieg 2009 war er zweimal in Folge bereits im Viertelfinale ausgeschieden und dementsprechend heiß auf den erneuten Titelgewinn.
Der Weg ins Finale
Djokovic startete fulminant ins Turnier. In seinen ersten drei Matches gegen Paolo Lorenzi, Santiago Geraldo und Nicolas Mahut musste der Weltranglistenleader lediglich zehn Games abgeben. Im Achtelfinale wartete mit Lleyton Hewitt die erste größere Hürde. Bis auf einen Satzverlust blieb der „Djoker“ aber auch hier souverän. Danach bot David Ferrer dem Serben teilweise einen harten Kampf, am Ende zog Djokovic aber in drei Sätzen ins Semifinale ein. Dort folgte ein echter Thriller gegen Andy Murray. Der Brite verlangte dem Titelverteidiger alles ab. Im fünften Satz gelang Djokovic aber das entscheidende Break zum 7:5 und damit der erneute Einzug ins Finale.
Auch Nadal ließ bis ins Viertelfinale nichts anbrennen. Alex Kuznetsov, Tommy Haas, Lukas Lacko und Feliciano Lopez konnten den Topstar nicht ansatzweise gefährden. Ohne Satzverlust marschierte Nadal unter die letzten Acht. Dort wartete mit Tomas Berdych der erste Brocken. Der Tscheche hielt die Partie lange offen, am Ende siegte aber der Mallorquiner in vier Sätzen. Ein ähnliches Bild gab es dann auch im Halbfinale. Nadal startete mit einem Satzverlust gegen Roger Federer, bewies aber wieder einmal mentale Stärke. Im Duell der Superstars gewann Nadal mehr und mehr das Momentum und zog schließlich in vier Sätzen ins Endspiel ein.
Schlacht bis zur Erschöpfung
Das Finale war von Beginn an eine sehr physische Angelegenheit. Die heißen Temperaturen in Melbourne machten das Duell für beide Akteure noch intensiver. Gleich im ersten Satz packten sowohl Djokovic, als auch Nadal ihr bestes Tennis aus. Ein extrem ausgeglichenes erstes Set wurde durch ein Break zugunsten des Spaniers entschieden. Ähnlich verlief auch der zweite Satz, diesmal behielt aber Djokovic die Oberhand. Danach entwickelte sich alles zugunsten des Serbe, im dritten Set ließ er Nadal keine Chance. Beim Stand von 5:7, 6:4, 6:2 rechneten Viele mit einer Entscheidung im vierten Satz.
Doch Rafa Nadal wäre nicht Rafa Nadal, wenn er sich nicht auch aus kniffligen Situationen befreien könnten. Der Spanier fand im fünften Set wieder zu seinem Spiel und erzwang ein Tie-Break. Dort bewies er den längeren Atem und zwang Djokovic tatsächlich in den Entscheidungssatz. In diesem wurde dann phasenweise Tennis von einem anderen Stern geboten. Beim Stand von 5:5 gelang dem „Djoker“ schließlich das Break, im Anschluss servierte er zum Titelgewinn aus.
Am Ende eines Spiels, das eigentlich keinen Verlierer verdiente hatte, konnten sich beide bei der Siegerehrung kaum auf den Beinen halten. Das Match gilt als Höhepunkt der Rivalität zwischen Djokovic und Nadal. Seitdem haben beide den Tennissport weiterhin dominiert und die Geschichtsbücher umgeschrieben. Der Serbe hält mittlerweile bei 20 Grand Slam-Turnieren, neun davon in Melbourne. Nadal feierte 2022 seinen zweiten Australien-Triumph und ist seitdem mit 21 Erfolgen der alleinige führende der Tennis Rekorde Herren in Sachen Major-Titel.