Australian Open 2003: Serena vs. Venus Williams

Die Williams-Schwestern sind das erfolgreichste Geschwisterpaar im Spitzensport überhaupt. Gemeinsam dominierten Serena und Venus jahrelang die WTA Tour. Die schwesterliche Rivalität gipfelte im Finale der Australian Open 2003. In einem hochklassigen Fight behielt die jüngere Serena die Oberhand. Tennis Wetten liefert alle Hintergründe zum unglaublichen Geschwisterduell.

Die Ausgangslage

Serena Williams gewann die US Open 2014 zum 6. Mal
Wikimedia, Edwin Martinez (CC BY 2.0)

Serena und Venus Williams waren vor den Australian Open 2003 das Maß aller Dinge im Damentennis. Bereits mit 14 Jahren hatte die jüngere Schwester ihr Profidebüt gegeben und war seitdem an die Weltspitze gestürmt. 1999 gelang Williams im Teenageralter der erste ganz große Erfolg. Siege bei den French und US Open machten die damals 17-jährige zu einem Superstar. Bis Melbourne 2003 holte sie drei weitere Grand Slam Titel. Zudem eroberte sie die Spitze der Weltrangliste und feierte mit ihrer Schwester einen ganz besonderen Erfolg: gemeinsames Olympiagold im Doppelbewerb von Sydney 2000. Zu Beginn des Jahres 2003 war Williams am Zenit ihres Schaffens angelangt und galt als beste Spielerin der Welt.

Auch die ein Jahr ältere Venus war zu diesem Zeitpunkt eine absolute Weltklassespielerin. Sie hatte ebenfalls schon vier Majors für sich entscheiden können. Dennoch stand sie immer im Schatten ihrer jüngeren Schwester. Nicht nur sportlich, auch neben dem Platz galt Serena Williams als beliebter und mit höherem Starpotenzial ausgestattet. Die Rivalität der beiden Schwestern blieb dennoch auf Tennis beschränkt, außerhalb des Wettbewerbs waren sie unzertrennlich.

Kaum Turniere bis Melbourne

Der Saisonauftakt der Williams-Schwestern verlief unspektakulär. Serena startete beim Hopman Cup in Perth. Dort konnte sie gemeinsam mit James Blake den Titel gewinnen. Danach wurde es ruhig um die damals 21-jährige. Williams spielte kein weiteres Vorbereitungsturnier für die Australian Open. Trotzdem war sie als Nummer 1 der Welt die Topfavoritin auf den Titel. Zweifel an ihrer Form gab es im Vorfeld nicht. Zudem konnte Williams nach Siegen in Paris, Wimbledon und New York einen inoffiziellen Grand Slam erreichen.

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Noch rarer machte sich Venus Williams vor dem ersten der vier Grand Slam Turniere der Saison. Die damals 22-jährige tauchte nicht auf der Tour auf und legte ihren vollen Fokus auf den „Happy Slam“. In Melbourne ging die ältere Williams-Schwester als Nummer zwei der Setzliste ins Turnier. Auch sie galt, trotz der mangelnden Matchpraxis, als eine der größten Favoritinnen auf den Titelgewinn.

Der Weg ins Finale

Die topgesetzte Williams startete mit einer Schrecksekunde ins Turnier. Gegen die krasse Außenseiterin Emilie Loit stand Serena in Runde eins kurz vor dem Aus. Nach dem Verlust des ersten Sets behielt die Favoritin aber im Tie-Break des zweiten Satzes die Nerven. Am Ende zog Williams knapp in die nächste Runde ein. Die Zitterpartie war aber so etwas wie eine Initialzündung für den Superstar. In der Folge marschierte die Nummer 1 eindrucksvoll bis ins Finale und gab keinen Satz mehr ab. Nur im Semifinale musste Williams härter kämpfen, setzte sich aber gegen Kim Clijsters mit 4:6, 6:3, 7:5 durch.

Venus Williams zählte zu den Topstars ihrer Zeit
Edwin Martinez from The Bronx / CC BY

Venus Williams machte einen noch stärkeren Eindruck als ihre jüngere Schwester. Die Nummer 2 des Rankings gab sich keine Blöße und zog ohne Satzverlust ins Endspiel ein. Kuznetsova, Cargill, Barna und Pratt waren für die ältere Williams-Schwester keine Gegnerinnen. Auch die Viertel- und Halbfinalspiele gegen die stark eingeschätzten Daniela Hantuchova und Justine Henin verliefen überraschend einseitig. Damit machte Venus das Traumfinale gegen ihre Schwester perfekt.

Hochklassiger Schwesternkampf

Im Finale entwickelte sich dann ein Spiel der Sonderklasse. Beide Schwestern packten von Beginn an ihr bestes Tennis aus. Besonders der erste Satz war extrem hart umkämpft. Das Tie-Break musste die Entscheidung herbeiführen. Hier bewies Serena den längeren Atem und verwandelte den Satzball beim Stand von 6:4. Venus ließ aber nicht locker und kämpfte sich eindrucksvoll zurück.

Die ältere Schwester spielte einen grandiosen zweien Satz und nutzte jede Chance. Am Ende hieß es 6:3 aus Sicht einer stark aufspielenden Venus – das Entscheidungsset musste her. Dort drehte Serena den Spieß wieder um. Mit dem entscheidenden Break zum 5:4 sorgte sie für die Vorentscheidung und servierte anschließend zum Matchgewinn aus. Der „Serena Slam“ war vollendet und ein denkwürdiger Geschwisterkampf hatte eine verdiente Siegerin gefunden.

Beide Williams-Schwestern sind bis heute aktiv und lieferten sich noch zahlreiche legendäre Duelle. Serena zählt zu den erfolgreichsten Spielerinnen der Geschichte. Die US-Amerikanerin dominierte das Damentennis jahrelang und holte insgesamt 23 Grand Slam Titel. 2009 sorgte sie allerdings auch für einen unrühmlichen Grand Slam Skandal. Auch Venus konnte noch einige Erfolge einfahren, sie eroberte sieben Major-Trophäen. Den Platz in den Geschichtsbüchern haben die Schwestern in jedem Fall sicher.