French Open 2014: Sharapova vs. Halep

Bei den French Open 2014 kam es zu einem der denkwürdigsten Finalspielen der WTA Tour Geschichte. Superstar Maria Sharapova und Simona Halep lieferten sich einen echten Krimi. Bis heute gilt das Match als vielleicht bestes, das je im Dameneinzel von Roland Garros gespielt wurde. Tennis Wetten liefert einen Rückblick und alle Hintergründe zum Triumph von Maria Sharapova.

Die Ausgangslage

Maria Sharapova gewinnt die French Open 2014
Wikimedia, sr.robi (CC BY-SA 2.0)

Maria Sharapova zählte damals nicht nur zu den besten Spielerinnen der Welt, sondern auch zu den bekanntesten Sportlerinnen überhaupt. Die  Russin war eine globale Marke und im Tennis federführend. Legendär ihr Werbedeal mit Nike, der eine dreistellige Millionensumme eingebracht haben soll. Auch rein sportlich gesehen hatte die damals 27-jährige bereits Geschichte geschrieben. Sharapova konnte alle vier Grand Slam Turniere je einmal gewinnen und gehörte damit zum elitären Kreis jener Spielerinnen, denen dieser historische Erfolg gelungen war. Zudem war die Russin ehemalige Nummer 1 der Welt und hatte zahlreiche Premier-5-Turniere, sowie die WTA Championships bereits für sich entscheiden konnte.

Ganz anders war damals die Karrieresituation von Simona Halep. Die Rumänin galt zwar als großes Talent, konnte aber noch nicht die ganz großen Erfolg erzielen. 2013 hatte die damals 22-jährige aber ein starkes Jahr gespielt und wurde von da an als mögliche Grand Slam Siegerin der Zukunft gesehen. Bis zu den French Open 2014 blieben ein Viertel- und ein Achtelfinaleinzug für Halep aber das höchste der Gefühle bei Majors.

Verhaltener Saisonstart

Für Maria Sharapova lief das Jahr bis zu den French Open nicht unbedingt nach Wunsch. In Melbourne war bereits im Achtelfinale das frühe Aus gekommen. Auch danach fand die Russin nicht unbedingt zu ihrer Topform. Erst in Stuttgart konnte die damals 27-jährige endlich einen Turniersieg einfahren. Es blieb zwar ihr einziger bis Paris, war aber auf Sand – Sharapova ging als Nummer sieben der Setzliste ins Event und galt als Mitfavoritin auf den Titel.

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Einen ähnlichen Verlauf hatte die Saison von Simona Halep genommen. Nachdem die Rumänin 2013 mit sechs Turniersiegen den Durchbruch auf der Tour geschafft hatte, verlief der Start ins neue Jahr eher schleppend. Bei den Australian Open erreichte sie immerhin das Viertelfinale – ihr bis dahin bestes Major-Ergebnis. 2014 konnte sie im Februar in Doha den Titel holen, blieb danach aber ohne Trophäe. In Paris ging sie als Nummer vier ins Turnier und galt als reif für ihr erstes Grand Slam Finale.

Der Weg ins Finale

Bis ins Achtelfinale gab sich Maria Sharapova keine Blöße. Weder Pervak, noch Pironkova oder Ormaechea konnte die Russin ernsthaft fordern. Schwieriger wurde die Aufgabe dann ab der Runde er letzten 16. Gegen Sam Stosur verlor Sharapova den ersten Satz, behielt aber die Nerven und drehte das Match. Selbes Spiel im Viertelfinale: gegen Garbine Muguruza verpennte die French Open Siegerin von 2012 den Start, fand aber immer besser rein und siegte nach Satzrückstand. Im Halbfinale wartete Youngster Genie Bouchard. Und erneut musste Sharapova das erste Set abgeben. Die Russin bewies aber wieder ihre mentale Stärke und setzte sich schlussendlich mit 4:6, 7:5, 6:2 durch. Damit machte sie ihren dritten Paris-Finaleinzug in Folge perfekt.

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si.robi, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons

Simona Halep spielte am Weg zu ihrem ersten Major-Endspiel ein extrem beeindruckendes Turnier. Bis zum Finale blieb sie ohne Satzverlust. Kleibanova, Watson, Torro Flor und Stephens konnten die Rumänin nicht fordern. Danach folgte ein ebenso klarer Erfolg über Svetlana Kusnezova. Erst Andrea Petkovic im Halbfinale konnte Halep zumindest in ein Tie-Break zwingen, aber auch da blieb die 22-jährige souverän und folgte Sharapova ins Finale.

Packender Fight auf Augenhöhe

Das Endspiel wurde nach den starken Leistungen im Vorfeld mit Spannung erwartet. Und die beiden Protagonistinnen enttäuschten nicht. Von Beginn an spielten Sharapova und Halep auf einem hohen Niveau. Dabei gelang es der Russin erstmals seit der dritten Runde, den ersten Satz für sich zu entscheiden. Entscheidend war ein Break kurz vor Schluss, das die 27-jährige zum 6:4 und der 1:0-Führung nach Sets nutzen konnte.

Auch im zweiten Satz lieferten sich Sharapova und Halep einen heißen Fight. Die anfangs noch sichtlich nervöse Rumänin kam immer besser in die Partie und überzeugte mit starken Bällen an die Grundlinie. Ihre Gegnerin konnte aber immer wieder kontern und rette sich ins Tie-Break, wo Halep aber mit 7:5 die Oberhand behielt. Es musste erstmals seit 13 Jahren in Paris ein Entscheidungssatz her. Auch dieser war ausgeglichen, am Ende hatte Sharapova aber die besseren Nerven und feierte ihren zweiten Titel in Roland Garros.

 

 

 

Für Sharapova war es der letzte Grand Slam Titel ihrer schillernden Karriere. 2016 sorgte sie nochmals mit einem Dopingskandal für Aufsehen, vier Jahre später gab sie dann ihren Rücktritt vom aktiven Sport bekannt. Auch Halep wurde im Laufe der Jahre zu einem Topstar auf der Tour. Die Rumänin gewann bislang zwei Major Turniere und war zwischenzeitlich die Nummer 1 der Welt. Sie zählt nach wie vor zur absoluten Weltspitze.