
Alexander Bublik verabschiedet sich mit schwerem Gepäck aus Kitzbühel – nicht etwa wegen Übergepäck für den Heimflug, sondern wegen einer besonders wertvollen Trophäe. Der Kasache holte sich bei den Generali Open 2025 ohne Satzverlust den Titel und bestätigte damit seine Rolle als Topfavorit – auch bei den Wettquoten der Buchmacher galt er als Anwärter Nummer eins.
Trotz wechselhafter Form während der Turnierwoche und widriger Bedingungen ließ Bublik auf dem Platz nichts anbrennen. Im Finale gegen den aufstrebenden Arthur Cazaux dominierte er souverän. Überraschend: Der 27-Jährige, bekannt für seine Abneigung gegenüber klassischem Trainingsfleiß, betonte, dass gerade nicht sein Arbeitspensum, sondern eher sein Bauchgefühl den Ausschlag gegeben habe. „Bei den meisten Spielern führt hartes Training zu gutem Tennis. Bei mir ist das oft genau umgekehrt“, erklärte er mit einem Schmunzeln.
Nach Siegen in Halle, Gstaad und nun Kitzbühel sowie einem Viertelfinale bei den French Open steht Bublik nun auf Rang elf im Race to Turin und mit dem Masters in Toronto gibt es im ATP Kalender gleich den nächsten Turnierkapazunder.
Trainerwechsel bei Sinner, Zverev und Osaka sorgen für Aufsehen
Während Bublik sich ganz auf sein eigenes Gespür verlässt, herrscht auf der Tour vielerorts Umbruch – vor allem in den Trainerteams einiger prominenter Namen.

Jannik Sinner trennte sich kurz vor Wimbledon von seinem Fitnesscoach Marco Panichi und Physiotherapeut Ulises Badio, sprach jedoch von einem „Wunsch nach frischen Impulsen“. Nach seinem historischen Sieg in Wimbledon kehrte er nun überraschend zu Umberto Ferrara zurück – ein Coach mit umstrittener Vergangenheit. Noch unklar bleibt, ob Erfolgstrainer Darren Cahill weiterhin Teil seines Teams bleibt. Laut italienischen Medien wird er die US Open möglicherweise auslassen – eine Entwicklung, die Fragen zur langfristigen Zusammenarbeit aufwirft.
Auch Alexander Zverev probierte in den letzten Wochen neue Wege aus. Ein Kurztraining mit Toni Nadal in der gleichnamigen Akademie sorgte für Spekulationen. Doch der langjährige Coach von Rafael Nadal erteilte Zverev eine Absage – aus Zeitgründen und mit Verweis auf seine familiären und akademiebedingten Verpflichtungen. Für den Hamburger bleibt somit wohl Vater Alexander Zverev senior die zentrale Bezugsperson im Team.
Naomi Osaka hingegen beendet ihre Zusammenarbeit mit Patrick Mouratoglou. Nach ihrer Rückkehr auf die Tour – und der Hoffnung auf einen sportlichen Neustart nach der Geburt ihrer Tochter – blieb der erhoffte Durchbruch aus. Zwar gewann sie ein 125er-Turnier in Saint Malo, bei den Grand Slams kam sie jedoch nie über die dritte Runde hinaus. Auf X verabschiedete sie sich mit warmen Worten von Mouratoglou, ohne sportliche Gründe zu nennen.
Fazit:
Während Alexander Bublik mit unkonventionellem Stil für sportliche Schlagzeilen sorgt, befinden sich viele seiner Kollegen und Kolleginnen auf der Suche nach dem richtigen Impuls an der Seitenlinie. Ob diese Veränderungen Wirkung zeigen, wird sich in der Hartplatzsaison zeigen – die US Open 2025 werfen bereits ihre Schatten voraus.