Auch Abseits der Olympischen Spiele in Tokio wurde in der vergangenen Woche im ATP Kalender Tennis gespielt. Bei den Citi Open in Washington triumphierte Supertalent Jannik Sinner und krönte sich damit mit 19 Jahren zum jüngsten Sieger bei einem ATP500-Turnier. Im Finale setzte sich der Italiener nach knapp drei Stunden mit 7:5, 4:6, 7:5 gegen US-Lokalmatador Mackenzie McDonald durch.
Jüngster ATP500-Sieger
In einem über weite Strecken spannenden und hochklassigen Endspiel behielt Sinner in den entscheidenden Momenten die Nerven und bewies Kaltschnäuzigkeit. Sowohl im ersten, als auch im ausschlaggebenden dritten Set reichte ein einziges Break zum Satzgewinn.
Mit seinem ersten Erfolg in der US-Hauptstadt schrieb der Südtiroler auch weit entfernt von den Spielen in Japan Tennisgeschichte in Sachen ATP Rekorde. Als jüngster Spieler überhaupt gewann Sinner ein Turnier der Kategorie ATP500. Eingeführt wurden diese Events 2009. Bisheriger Rekordhalter war übrigens ausgerechnet der frischgebackene Olympiasieger Alexander Zverev, der 2017 ebenfalls in Washington triumphiert hatte (Tennis Wetten hat berichtet).
Ein Versprechen für die Zukunft
Insgesamt war es für den Italiener der vierte Erfolg auf der ATP Tour, zuvor hatte er 2019 die NextGen Finals, 2020 in Sofia und im Februar in Melbourne triumphiert. Kurios: gerade auf Sand, das als stärkster Belag des Supertalents gilt, konnte Sinner bislang noch keinen Titel einfahren. Nach dem historischen Erfolg gab sich Italiens Youngster zurückhaltend. „Ich glaube, ich habe noch viel Arbeit vor mir“, will sich Sinner keinesfalls mit dem Erreichten zufriedengeben. „Ich muss noch viel Erfahrung sammeln, weiter so hart arbeiten und versuchen, wichtige Spiele und wichtige Momente in Matches zu spielen.“ In der Weltrangliste verbesserte sich Sinner auf den 15. Rang und ist damit hinter Matteo Berrettini bereits die Nummer zwei seiner Nation.
Nächster Erfolg in Toronto?
Aktuell schlagen die ATP-Asse beim Rogers Cup auf, der heuer in Toronto stattfindet. In Abwesenheit von Olympiasieger Zverev, Weltranglistenleader Novak Djokovic und Roger Federer gehört Sinner auch in der kanadischen Metropole zum Favoritenkreis der Tennis Buchmacher.




Auch die Frage nach dem besten Spieler aller Zeiten wird nach dem Rekordtriumph Djokovics wieder einmal neu aufgerollt. „Nole“ selbst sieht das Thema gelassen. „Ob ich der beste Spieler aller Zeiten bin, überlasse ich anderen“, so der 34-Jährige. „Es ist sehr schwer, die verschiedenen Epochen des Tennis zu vergleichen. Aber ich fühle mich geehrt, dass ich Teil dieser Diskussion bin.“ Die Ära des Profitennis begann im Jahr 1968 mit der Zulassung professioneller Spieler zu den Grand-Slam-Turnieren. Zuvor war dies nur Amateurspielern gestattet.

Im völlig verrückten Damenbewerb zeichnet sich eine Sensation ab. Aus den Top 10 der WTA-Rangliste sind lediglich Sofia Kenin und Iga Swiatek noch mit dabei, ansonsten matchen sich in der Runde der letzten Acht lediglich Außenseiterinnen. Sollten die beiden Favoritinnen ihre Achtelfinalspiele verlieren, wäre mit Maria Sakkari die Nummer 17 der Welt als Ranglistenhöchstplatzierte im Viertelfinale. Die Schlagzeilen in Paris gehören aber nach wie vor Naomi Osaka. Nach ihrem PK-Streik und dem freiwilligen Ausscheiden bekommt die Japanerin Unterstützung von zahlreichen Kolleginnen aus unterschiedlichen Sportarten, während die Veranstalter für ihr Vorgehen weiter scharf kritisiert werden.

Im WTA Feld gestaltete sich das Finale deutlich einseitiger. Iga Swiatek demontierte Karolina Pliskova und verpasste der Tschechin eine glatte 0:6, 0:6-Pleite. Damit ist die neue Nummer zehn der Welt auch bei den French Open die große Favoritin, wo sie im Vorjahr als erste Polin überhaupt ein Major für sich entscheiden konnte. Insgesamt war es der dritte Titel auf der WTA Tour für das 19-jährige Supertalent, die im heurigen
Im Finale gegen Berrettini tat sich der in Monaco wohnhafte Deutsche aber schwerer und konnte nicht ganz an diese Leistungen anknüpfen. Nachdem der Italiener im ersten Satz das Tiebreak für sich entscheiden konnte, schlug Zverev aber zurück und bewies den längeren Atem. Am Ende hieß es 6:7(8:10), 6:4, 6:4 aus Sicht des Champions. Nach dem knappen Erfolg gestand „Sascha“, dass ihm sein Gegner das Leben sehr schwer machte. „Es war ein komplett anderes Spiel als gegen Rafa und Dominic. Matteo ist einer, der heute mit 235 km/h aufgeschlagen hat. Deswegen war der Rhythmus komplett anders. Er hat das Spiel dominiert und ich musste mehr reagieren. In dieser Hinsicht war es nicht einfach“, so Zverev.