Nach seinem Olympiaverzicht könnte der langjährige Weltranglistenerste Roger Federer bei den US Open wieder dabei sein. Der dann 40 Jahre alte Schweizer steht auf der Meldeliste für das letzte Grand-Slam-Turnier der Saison, wie die Veranstalter am Mittwoch bekanntgaben. Auch die ehemalige WTA Nummer eins, Naomi Osaka, dürfte nach Auszeit beim Event in New York wieder dabei sein.
Jagd nach Rekordtitel?

Nach seinem Viertelfinal-Aus in Wimbledon (Tennis Wetten hat berichtet) verzichtete Federer auf eine Reise zu Olympia nach Tokio und will lieber sein zweimal operiertes rechtes Knie pflegen. Der Gewinner von 20 Grand-Slam-Titeln könnte aber auch noch für die US Open absagen. Die endgültige Entscheidung über ein Antreten wird wohl erst kurzfristig fallen. Federer konnte die US Open von 2004 bis 2008 fünf Mal in Folge gewinnen, wartet seitdem aber auf einen Titel in Flushing Meadows. Die Herren-Meldeliste führt indes der bei Olympia startende serbische Weltranglistenerste Novak Djokovic an. Mit einem Triumph in New York könnte Djokovic den Grand Slam vollenden – den Gewinn der vier wichtigsten Turniere in einer Saison. Obendrein hat er im Falle von Olympia Gold sogar auch die Chance auf den Golden Slam, also Gold im Olympia Einzel und Siege bei allen Grand Slam Turnieren.
US Open 2021 – Ein Turnier für die Geschichtsbücher?

Auch der Spanier Rafael Nadal, der wie Djokovic und Federer 20 Grand-Slam-Titel gesammelt hat, steht nach seinem Verzicht auf Wimbledon und Olympia auf der Meldeliste. Bei den US Open könnte damit wieder einmal Tennis Rekorde gebrochen werden. Gewinnt nämlich einer aus dem Top-Trio den Titel, wäre er in der Folge mit 21 Major-Erfolgen alleiniger Rekordhalter. Erfolgreicher waren nur Margaret Court (24 Titel), Serena Williams (23) und Steffi Graf (22).
Osaka vor Rückkehr

Bei den Damen führt Wimbledon-Siegerin Ashleigh Barty aus Australien die US Open Setzliste an. Mit dabei ist nach jetzigem Stand auch die zweimalige US-Open-Siegerin Naomi Osaka. Die Japanerin hatte sich nach dem Erstrundensieg bei den French Open Ende Mai zurückgezogen und lange Depressionsphasen öffentlich gemacht. Auf einen Start in Wimbledon verzichtete Osaka zuletzt, bei Olympia ist sie jetzt dabei. Ein möglicher Olympiasieg in der Heimat wäre ein fulminantes Comeback der 23-jährigen Japanerin, die auch bei den US Open Quoten für den Gesamtsieg eine gewichtige Rolle spielen wird.
Auch die Frage nach dem besten Spieler aller Zeiten wird nach dem Rekordtriumph Djokovics wieder einmal neu aufgerollt. „Nole“ selbst sieht das Thema gelassen. „Ob ich der beste Spieler aller Zeiten bin, überlasse ich anderen“, so der 34-Jährige. „Es ist sehr schwer, die verschiedenen Epochen des Tennis zu vergleichen. Aber ich fühle mich geehrt, dass ich Teil dieser Diskussion bin.“ Die Ära des Profitennis begann im Jahr 1968 mit der Zulassung professioneller Spieler zu den Grand-Slam-Turnieren. Zuvor war dies nur Amateurspielern gestattet.

Im völlig verrückten Damenbewerb zeichnet sich eine Sensation ab. Aus den Top 10 der WTA-Rangliste sind lediglich Sofia Kenin und Iga Swiatek noch mit dabei, ansonsten matchen sich in der Runde der letzten Acht lediglich Außenseiterinnen. Sollten die beiden Favoritinnen ihre Achtelfinalspiele verlieren, wäre mit Maria Sakkari die Nummer 17 der Welt als Ranglistenhöchstplatzierte im Viertelfinale. Die Schlagzeilen in Paris gehören aber nach wie vor Naomi Osaka. Nach ihrem PK-Streik und dem freiwilligen Ausscheiden bekommt die Japanerin Unterstützung von zahlreichen Kolleginnen aus unterschiedlichen Sportarten, während die Veranstalter für ihr Vorgehen weiter scharf kritisiert werden.

Im WTA Feld gestaltete sich das Finale deutlich einseitiger. Iga Swiatek demontierte Karolina Pliskova und verpasste der Tschechin eine glatte 0:6, 0:6-Pleite. Damit ist die neue Nummer zehn der Welt auch bei den French Open die große Favoritin, wo sie im Vorjahr als erste Polin überhaupt ein Major für sich entscheiden konnte. Insgesamt war es der dritte Titel auf der WTA Tour für das 19-jährige Supertalent, die im heurigen
Im Finale gegen Berrettini tat sich der in Monaco wohnhafte Deutsche aber schwerer und konnte nicht ganz an diese Leistungen anknüpfen. Nachdem der Italiener im ersten Satz das Tiebreak für sich entscheiden konnte, schlug Zverev aber zurück und bewies den längeren Atem. Am Ende hieß es 6:7(8:10), 6:4, 6:4 aus Sicht des Champions. Nach dem knappen Erfolg gestand „Sascha“, dass ihm sein Gegner das Leben sehr schwer machte. „Es war ein komplett anderes Spiel als gegen Rafa und Dominic. Matteo ist einer, der heute mit 235 km/h aufgeschlagen hat. Deswegen war der Rhythmus komplett anders. Er hat das Spiel dominiert und ich musste mehr reagieren. In dieser Hinsicht war es nicht einfach“, so Zverev.
